Ein Zeugnis gegen Abtreibung


Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen. Bereits in der vierten Generation auf beiden Seiten der Familie bin ich ein Mitglied der evangelisch methodistischen Freikirche geworden.

Im Theologischen Seminar der evangelisch methodistischen Kirche habe ich meinen Ehemann gefunden, der dort Theologie studiert hat. Als wir den heiligen Geist kennenlernten, gab er sein Studium der Theologie auf, um Sozialpädagogik zu studieren. Ich gab mein Textildesign Studium auf, weil wir zusammen ein christliches Ferienheim leiten wollten. Dazu machte ich eine Ausbildung zur Hauswirtschaftsleiterin.

Wir heirateten und bekamen zwei Kinder. Beide sind in Herrenberg geboren. (Bedeutung: HERRENBERG = der „Berg des Herrn“)


Mein Mann bekam Leukämie und starb nach zwei Jahren Krankheit.


Ich heiratete kurz darauf wieder, weil meine Söhne einen Vater brauchten und ich einen Mann.

Mit meinem zweiten Ehemann bekam ich nach zwei Jahren wieder einen Sohn. Wir dachten, drei Söhne sind genug und ich lies mir eine Spirale legen.


Trotz Spirale wurde ich schwanger! Der Frauenarzt, den ich aufsuchte in Markt Indersdorf, konnte es sich nicht erklären. Er gab mir einen neuen Termin nur wenige Tage später. „Für was ist dieser Termin?“ fragte ich ihn.

„Sie hatten eine Spirale. Das heißt, sie wollen das Kind nicht. Es könnte krank sein. Die Gebärmutter könnte das Kind nicht halten können. Der Termin ist dafür, dass wir das Kind wegmachen.“


Ganz benommen kam ich in das Wartezimmer, in dem mein Mann saß. Im Auto nach Hause sprachen wir darüber. Beide hatten wir den Gedanken, dass wir versuchen wollten, das Kind zu bekommen. „Wenn ich schon trotz Spirale schwanger geworden bin, wird das einen Grund haben und wir werden dieses Kind bekommen.“ waren wir uns einig.


Ich suchte mir einen neuen Frauenarzt. In Petershausen fand ich einen erfahrenen, freundlichen und emphatischen Frauenarzt, der das Wagnis mit uns eingehen wollte, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen. Er betreute mich gut.

In der 12. Woche und auch in der 24. Woche hatte ich Blutungen, musste still liegen und auch jeweils ein paar Tage ins Krankenhaus. Die Ultraschall-Untersuchung zeigte immer ein normal entwickeltes Kind an.

Der Frauenarzt machte mir wenig Hoffnungen, dass es nach drei Söhnen diesmal ein Mädchen wird. Doch wir freuten uns auch auf einen vierten Sohn. „Hauptsache gesund“ war unser Gedanke.


Tief in meinem Herzen hatte ich Frieden und das Wissen, dass alles gut gehen würde. Gott wollte uns dieses Kind schenken. Auch wenn wir dachten, wir wären nicht bereit dafür. Ich hatte so viel Vertrauen zu ihm, dass ich glaubte, dass alles gut gehen würde.


Eines nachts fing ich stark an zu bluten und mein Mann lies den Krankenwagen kommen. Sie fuhren mit mir nach Dachau ins Krankenhaus. (In Dachau war ein großes KZ; ein Konzentrationslager zur Nazi Zeit, in dem viele jüdische Frauen und Männer gestorben sind)

Dort bekam ich einen Not-Kaiserschnitt und mein 6 Monate altes Baby kam in die Kinderklinik nach München.

Er – ein Sohn - wog nur 1200 g, konnte allerdings schon alleine atmen.


Drei Monate lang fuhren wir täglich über 50 km hin zur Klinik und wieder zurück um unser Baby zu besuchen. Ich pumpte Milch ab, um mein Kind gut zu ernähren. Es konnte nicht saugen und wurde mit meiner Milch über eine Sonde ernährt. Nach drei Monaten, zum errechneten eigentlichen Geburtstermin, wurde er entlassen.

Ein Gerät zur Überwachung von Herz und Atmung war an drei Sonden an dem kleinen Brustkorb angeschlossen. Dieses musste er ein Jahr lang tragen. Nach einem Jahr war der Kinderarzt so zufrieden mit seiner Entwicklung, dass er in das Vorsorge Heft schrieb, dass unser Sohn nun alles aufgeholt hat und ein normal entwickeltes gesundes Kind ist.


Am 22.08.22 wird unser Sohn seinen 21. Geburtstag feiern. Er ist ein kluger, gesunder und schöner junger Mann geworden, der einen sehr feinen Charakter hat. Wir sind Gott so dankbar, dass er uns einen Weg gezeigt hat, dieses Kind zu bekommen und uns auf diesem Weg begleitet, ermutigt und unterstützt hat.


Noch einige Anmerkungen dazu

Bedeutung:

Markt Indersdorf oder MAR K(T)INDERSDORF =

„MAR“ wie in „Mara“, aramäisch, die Bittere.

Lässt man das T in Markt Indersdorf weg, heißt es „KINDERSDORF“ = Das Bittere Kinderdorf.


Leider ist das wahr. Zur Nazizeit starben dort bereits Kinder.

In einem Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 6. September 2013 kann man lesen:

Todesurteil "lebensunwert"


Der Tag des offenen Denkmals erinnert an die Opfer der Kinderbaracke, die im Indersdorfer Bezirksfriedhof beerdigt sind. Von Benjamin Emonts


Der Ort des Schreckens, jenseits des Guten und Schönen, befand sich vor 68 Jahren in etwa dort, wo heute der Kindergarten Sankt Vinzenz steht. "Kinderpflegestätte Indersdorf" hieß die Einrichtung der Nazis damals offiziell. In Wahrheit aber war das Haus an der Klostermauer eine Kinderbaracke, in der zwischen September 1944 und Mai 1945 mindestens 32 Jungen und Mädchen ums Leben kamen.

Wer die Sterbeurkunden des Indersdorfer Standesamts nachliest, stößt auf die angeblichen Todesursachen der Kleinkinder: "Angeborene Lebensschwäche", "Ernährungsstörung" oder "Brechdurchfall". In Wirklichkeit aber starben die 32 Kinder in der Baracke wegen mangelnder Pflege und Unterversorgung. Sie galten als "lebensunwert".

Obwohl die Bewohner der Baracke noch Kinder und Säuglinge waren, wurden sie zu Opfern des Nationalsozialismus. Auf dem alten Bezirksfriedhof an der Maroldstraße 55 hatte man sie damals beerdigt. Heute erinnern dort Eichenstelen an die Kinder, die Schüler des Gymnasiums Markt Indersdorf (GMI) vor einigen Jahren angefertigt haben. Die 32 Namen auf den Stelen stehen für die in der Baracke umgekommenen Kinder, eine weitere für Annabail Chadlenko, die in schwerkrankem Zustand aus der Kinderbaracke abgeholt wurde und kurz darauf in Schwabhausen verstarb. Am Sonntag, 8. September, dem Tag des offenen Denkmals, wird an den vergessenen, unbequemen Ort erinnert. Zwischen 10 und 18 Uhr werden in Gedenken an die Verstorbenen zu jeder vollen Stunde ihre Namen ebenso verlesen wie das, was man aus den Dokumenten über sie weiß.



Bedeutung:

PETERSHAUSEN= PETER - Petrus ist die latinisierte Form von pétros (griechisch: Fels), die Übersetzung des aramäischen Kephas.

HAUSEN – das Haus, die Häuser


Das erinnert mich an das Gleichnis, das Jesus erzählte: (nachzulesen in Matthäus 7, 24 – 27)


Wer ein festes Fundament hat



„Darum gleicht jeder, der auf meine Worte hört und tut, was ich sage, einem klugen Mann, der sein Haus auf felsigen Grund baut. Wenn dann ein Wolkenbruch niedergeht und das Hochwasser steigt, wenn der Sturm tobt und an das Haus rüttelt, stürzt es nicht ein, denn es ist auf Felsen gegründet. Doch wer meine Worte hört und sich nicht danach richtet, gleicht einem unvernünftigen Mann, der sein Haus einfach auf den Sand setzt. Wenn dann ein Wolkenbruch niedergeht und das Hochwasser steigt, wenn der Sturm tobt und an dem Haus rüttelt, bricht es zusammen und wird völlig zerstört.“


Wenn dich dieses Zeugnis angesprochen hat dann

schreibe mir bitte an holywoman@soauferden.de