Das Gleichnis vom Aschenputtel

Die Kurzfassung des Märchens
Das Märchen Aschenputtel zählt sicherlich zu den bekanntesten und beliebtesten Volksmärchen überhaupt.
Die erste Geschichte stammt vermutlich aus dem alten Ägypten und zog dann ihre literarischen Kreise um den ganzen Erdball.
- Es war einmal ein gutherziger und reicher Mann, der mit seiner Frau und seinem wohlgeratenen Töchterlein in völliger Zufriedenheit lebte. Leider war das traute Familienglück nicht von Dauer, denn die Frau wurde sehr krank und lag im Sterben. Kurz vor ihrem Tod bat sie ihre Tochter, diese möge doch auf ihrem Grab ein Bäumchen pflanzen. Natürlich erfüllte das Kind der Mutter diesen letzten Wunsch. Auf dem Baum saß immer eine weiße Taube.
- Nach einer angemessenen Trauerzeit heiratete der Vater eine Frau, die zwei Töchter mit in die Ehe brachte. Diese waren von äußerlicher Schönheit, allerdings ließen die inneren Werte zu wünschen übrig, was das Mädchen zu spüren bekam. Kaum war der Vater auf Geschäftsreise, drangsalierten, verspotteten und schikanierten sie das arme Mädchen. Die Stiefmutter machte bei den böswilligen Aktionen munter mit. Sie nahm dem armen Kind die Kleidung weg und gab ihr stattdessen Lumpen. Ihr Schlafplatz befand sich neben der Asche am Ofen, was ihr den Namen "Aschenputtel" einbrachte.
- Klaglos ließ sie alles über sich ergehen und blieb dabei immer lieb und freundlich. Sie musste sämtliche Arbeiten im Haus verrichten und ihr einziger Zufluchtsort war das Grab ihrer Mutter, an dem sie sich ausweinte.
Aschenputtel und das Glück
- Eines Tages machte die Nachricht die Runde, dass der König ein dreitägiges Fest feiern wolle. Im Zuge dessen sollte sich der Prinz eine Jungfrau aussuchen, die er ehelichen könne. Selbstverständlich war auch Aschenputtel eingeladen, doch es fehlte ihr an einer passenden Garderobe.
- Sie half dabei, ihre Stiefmutter und die Stiefschwestern herauszuputzen und die böse Stiefmutter leerte ihr eine Schüssel Linsen in die Asche neben dem Ofen. Sollte es Aschenputtel gelingen, alle Linsen zu sortieren, dürfe sie mit. Allerdings waren es so viele Linsen, dass Aschenputtel bis Mitternacht dafür gebraucht hätte.
- Aschenputtel ging in den Garten und rief die Tauben: „Ihr zahmen Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen, die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.” Sie kamen in Scharen und innerhalb kürzester Zeit waren die Linsen sortiert.
- Die Schwestern waren erbost, weil das Mädchen so schnell fertig war, aber natürlich durfte Aschenputtel dennoch nicht mit aufs Fest. Am nächsten Abend ließ sie sich wieder von den Tauben und Vögeln beim Sortieren helfen, und da die Kleiderfrage immer noch ungelöst war, begab sie sich zu dem Bäumchen und der Taube auf dem Grab. Rütteln, schütteln - und schon lag ein prachtvolles Kleid vor ihr. Auf dem Fest angekommen, hatte der Prinz nur Augen für sie. Aschenputtel war in ihren Kleidern so schön, dass sie von niemandem erkannt wurde.
Vom Aschenputtel zur Prinz-Gemahlin
- Natürlich wartete am dritten Abend wieder eine Schüssel mit Linsen auf das Mädchen und natürlich kamen wieder die Vögel, um zu helfen. Das Bäumchen wurde erneut gerüttelt und geschüttelt und das Mädchen ging auf das Fest. Allen blieb der Mund offen stehen, angesichts ihrer Schönheit, doch sie wurde von niemanden erkannt. Da sie immer so schnell verschwand, ließ der Prinz die Treppe mit Pech bestreichen, und als Aschenputtel sich am späten Abend davon machen wollte, blieb ein Schuh auf der Treppe hängen.
- Nun musste der Prinz nur noch die Trägerin finden, damit er das Mädchen heiraten konnte. Aschenputtels Stiefschwestern schnitten sich Zeh und Ferse ab, um in den Schuh zu passen, doch die Tauben machten ihnen einen Strich durch die Rechnung. Sie riefen dem Prinzen den Satz zu: "Rucke di guh, rucke di guh! Blut ist im Schuh. Der Schuh ist zu klein, Die rechte Braut sitzt noch daheim!" zu und somit war klar, dass der Prinz die falsche Frau gefunden hatte.
- Der Prinz brachte die Stiefschwestern wieder heim und verlangte das dritte Mädchen zu sehen. Die Stiefmutter wollte nicht, doch der Prinz bestand auf die Schuhprobe. Natürlich passte der Schuh wie angegossen und der Prinz nahm seine zukünftige Gemahlin gleich in seiner Kutsche mit.
- Auch wenn es sich hier um eine Kurzfassung handelt, soll Ihnen der letzte Satz der Tauben nicht vorenthalten werden: "Rucke di guh, rucke di guh! Kein Blut im Schuh. Der Schuh ist nicht zu klein, Die rechte Braut, die führt er heim!"
- Zur Hochzeit wollen sich die Stiefschwestern einschleimen. Doch die Tauben picken beiden jeweils ein Auge aus. Für ihr Bosheit und ihre Falschheit sollen sie ihr Leben lang gestraft sein.
Und wenn sie nicht gestorben sind...
Es existieren etwa 400 verschiedene Fassungen des Märchens. Der italienische Märchsammler Giambattista Basile spricht in seinem Märchen von der "Aschenkatze" und seine Hauptdarstellerin hieß "Lucrezia". Im Französischen heißt das Mädchen "Cendrillon" und im englischen Sprachraum ist der Name des Mädchens "Cinderella". Der lange Zeitraum, der teilweise zwischen den einzelnen Fassungen liegt, sorgt für die Unterschiede in den einzelnen Geschichten. Einmal sortiert das Mädchen Haselnüsse statt Linsen, dann wieder trägt sie einen gläsernen Schuh.
Doch die Moral von der Geschichte ist überall gleich:
Das Gute siegt und dem Bösen widerfährt Gerechtigkeit.
Meine Lieblingsverfilmung: Cinderella Story "Auf immer und ewig"
(Habe ich mir zu Weihnachten als DVD gewünscht und dann mit meinem Mann angeschaut!)
Klappentext:
ES WAR EINMAL…
Erleben Sie das neue Aschenputtel – eines der faszinierendsten Märchen, modern und charmant inszeniert. Danielle (Drew Barrymore) ist nicht nur schön, sondern auch klug und mutig. Furchtlos lehnt sie sich gegen ihre böse Stiefmutter auf. Diese versucht die Liebe zwischen Danielle und dem Kronprinzen von Frankreich (Dougray Scott) zu verhindern, um den Adeligen mit einer ihrer Töchter zu vermählen. Alles scheint verloren. Als Danielle jedoch unerwartete Hilfe von einem einsamen Künstler erhält, nutzt sie diese letzte Chance, ihren Traumprinzen zu erobern.
Auslegung:
Aschenputtel: demütig, fleißig, geduldig, sanftmütig, treu, voller Hoffnung, nicht nachtragend, voller Liebe.
Wie in 1. Korinther 13, 4 – 7 (NBH) beschrieben: "Die Liebe hat Geduld. Liebe ist freundlich. Sie kennt keinen Neid. Sie macht sich nicht wichtig und bläst sich nicht auf; sie ist nicht taktlos und sucht nicht sich selbst; sie lässt sich nicht reizen und trägt Böses nicht nach; sie freut sich nicht, wenn Unrecht geschieht, sie freut sich, wenn die Wahrheit siegt. Sie erträgt alles; sie glaubt und hofft immer. Sie hält allem stand."
Oder in Galater 5, 22 + 23a (NBH): "Doch die Frucht, die der Geist wachsen lässt, ist: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung."
Stiefschwestern: eitel, stolz, egoistisch, neidisch, dumm, faul
Stiefmutter: berechnend, parteiisch für die eigenen Kinder, lieblos, habgierig, voller Lüge, Ablehnung und Hass
Wie in Galater 5, 19a, 20b + 21 (NBH) beschrieben: "Was die menschliche Natur erzeugt, ist offensichtlich: Feindseligkeit, Streit und Eifersucht, Zornausbrüche, Intrigen, Zwistigkeiten und Spaltungen, Neidereien, Sauforgien, Fressgelage und ähnliche Dinge. Ich warne euch, wie ich das schon früher getan habe: Wer so lebt, wird in Gottes Reich keinen Platz haben."
König: Vater Gott
Prinz: Jesus Christus
Schloss: Reich Gottes
Ball: Einladung ins Reich Gottes, Gute Nachricht, Evangelium
Wie in dem Gleichnis, das Jesus selbst erzählt hat: „Mit der Himmelsherrschaft verhält es sich wie mit einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete. Als es soweit war, schickte er seine Diener los, um die, die er zum Fest eingeladen hatte, rufen zu lassen…“ Matthäus 22, 2
„Als der König hereinkam, um zu sehen, wer da gekommen war, fand er einen, der kein festliches Gewand anhatte.“ Matthäus 22,11
Kleid und Schuhe: übernatürliches Eingreifen des Heiligen Geistes um uns auszurüsten
Offenbarung 3,5a: „Wer den Kampf besteht, wird mit einem weißen Festgewand bekleidet werden.“
Taube: Heiliger Geist
Lukas 3,22a: „und der Heilige Geist kam sichtbar auf ihn herab, anzusehen wie eine Taube.“
In Matthäus 3,16 heißt es: „Als Jesus nach seiner Taufe aus dem Wasser stieg, öffnete sich der Himmel über ihm und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.“
Auch in Markus 1,10 + 11: „Noch während er aus dem Wasser stieg, sah er, wie der Himmel aufriss und der Geist Gottes wie eine Taube auf ihn herabfuhr. Und aus dem Himmel sprach eine Stimme: 'Du bist meine geliebter Sohn. An dir habe ich Freude!'“
Und in Psalm 68b: „Die Flügel der Taube schimmern von Silber, ihr Gefieder ist mit glänzendem Gold überdeckt.“
Tauben, Vögel die bei der unmöglichen Aufgabe helfen:
Das sind Engel, zu unserer Hilfe gesandt
Wie in Psalm 91,11 beschrieben: „Denn er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben. Dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“
Bäumchen: durch übernatürliche Hilfe geschehen Wunder!
Blindheit der Schwestern: „Wenn du wenigstens heute noch erkennen würdest, was dir den Frieden bringt! Doch du bist blind dafür…“ Lukas 19,42
Schuhe: „die Füße beschuht, die gute Botschaft vom Frieden Gottes weiterzutragen!“ Epheser 6,15
Als der „Verlorene Sohn“ heimkommt, geht ihm der Vater entgegen: „Doch der Vater befahl seinen Dienern: ‚Bringt schnell das beste Gewand heraus und zieht es ihm an! Steckt ihm einen Ring an den Finger und bringt ihm ein Paar Sandalen!“ Lukas 15,22 (Nur der Sohn hat Schuhe, der Diener nicht!)
„Er erhebt den Geringen aus dem Staub;
aus dem Kot erhöht er den Armen,
damit er sie sitzen lasse unter den Fürsten
und sie den Thron der Herrlichkeit erben lasse.“
1. Samuel 2,8a (SCH2000)
